Rattiges Nordhessen
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Rattiges Nordhessen

Das regionale Farbratten-Forum in Hessen und Umgebung.
 
StartseiteNeu und LinksLinksCleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann BfellguideNeueste BilderCleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann BgalerieSuchenAnmeldenLogin

 

 Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann

Nach unten 
AutorNachricht
Erbse
Fräulein Admin
Erbse


Weiblich Anzahl der Beiträge : 267
Alter : 35
Ort : Kassel
Rattenanzahl und Geschlecht : 1mk & 7w
Anmeldedatum : 15.12.08

Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann Empty
BeitragThema: Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann   Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann EmptySo 31 Mai 2009, 14:39

Hallo liebe Rattenfreunde,
ich habe vorhin ein trauriges Tagebuch einer Chinchilla-Dame gefunden und möchte sie euch hier gerne Nahe legen.
Manche von uns kennen ähnliche Geschichten, auch wenn es dann nicht unbedingt Chinchillas sind. Wir sollten uns niemals entmutigen lassen und immer das machen was uns unser Herz sagt.

Zitat :
Cleo - wieviel Leid ein Tier ertragen kann
Auf der
Suche nach einem dritten weiblichen Chinchilla stieß ich zufällig auf
Cleo. Circa 6 bis 9 Jahre, und seit knapp 6 Monaten in einer
Auffangstation. Die zuständige Frau sagte mir, dass sie ein entzündetes
Auge hätte. Das ist nichts, was man nicht in den Griff bekommen kann,
dachte ich mir. Und so jubelten eine Menge Schutzengel laut auf, denn
das was sich bis heute ergeben hat, ist eine grausame Geschichte, die
mal wieder eines beweist: Solange Menschen denken, das Tiere nicht
fühlen können, müssen Tiere fühlen, das Menschen nicht denken können.
Ich
möchte anmerken, dass es sich bei der erwähnten Notfallstation um eine
rein private und unorganisierte Auffangstation handelt, die leider wohl
eine negative Ausnahme unter all den guten ist!
Freitag, 20.04.2007
Ich
rufe noch einmal in der Station an, um eine Uhrzeit für den morgigen
Tag auszumachen. Bei dem Telefonat wird aus dem "ab und zu eitrigen
Auge" des letzten Gesprächs plötzlich die Aussage "Die ist so was von
blind auf dem Auge, ich glaube Grauer Star oder so". Daraufhin rechne
ich mit allem. Aber die Wahrheit konnte ich nicht ahnen.
Samstag, 21.04.2007
Wir
kommen nach einer Stunde fahrt an. In zwei Zimmer aufgeteilt stehen
knapp 70 Chinchillas, in großen Volieren. Der Eindruck ist nicht der
beste, aber auch nichts, was Anlass zur Beanstandung gäbe.
Mein
zukünftiger Mitbewohner wird mittels einer Gardinenstange aus dem Haus
geschubst. Ich verkneife mir jeden fiesen Kommentar, bis ich sie sehe.
Von einem eitrigen Auge kann keine Rede sein. Ich diskutiere kurz,
warum sie mit ihr nicht beim Arzt war. Sie wäre ja nicht auffällig und
es hätte für sie keinen Grund gegeben, da das angeblich schon beim
Vorbesitzer so gewesen sei. Der hätte gesagt, sie habe nur ein Auge.
Also hätte sie keine Veranlassung dazu gesehen.
Montag, 23.04.2007
"NoName"
fährt mit mir zum Tierarzt. Bevor ich sie zeige betone ich nochmals
deutlich, dass ich sie gerade erst bekommen habe. Sicher ist sicher.
Und das war gut so, denn so sauer habe ich meinen Tierarzt vorher noch
nie erlebt. Er muss die Krusten aufbrechen, Eiter spritzt, das Tier
zappelt..... da ich immer alles für meine Tiere tue, assistiere ich ihm
selber. Diesmal ungerne, denn bei dem Anblick macht mein Kreislauf
schlapp.
Er diagnostiziert ein Rolllid, das sich immer wieder nach
innen rollte. Dadurch reiben die Haare über die Hornhaut. Die
Entzündung hat auf die komplette Augehöhle über gegriffen. Ehe ich mich
versehe ist der Tierarzt mit dem Tier im OP verschwunden. Das Auge wird
gesäubert, das Lid umgestülpt und genäht, um es zu fixieren.
Wahrscheinlich besteht die Entzündung – Gott sei Dank abgekapselt –
seit Jahren.
Irgend jemand hat wohl selber an ihr rumgewerkelt (ich
kann mir denken, wer). Dadurch hat sie ein Loch in der Hornhaut . Ich
vermute, da wurde eine Salbentube durch die Schwellung in den Augapfel
gerammt, als das Tier wegzuckte.
Zwei Stunden später nehme ich sie munter wieder mit.
Montag, 30.04.2007
Eine
Woche später der Tag zum Fäden ziehen. Cleo – sie ist inzwischen
getauft – kann seit ein paar Tagen die Muskeln am Auge wieder bewegen.
Etwas, was sie vorher wohl noch nie konnte. Der Arzt ist unzufrieden
mit dem Heilungsprozess, aber das Lid bleibt alleine in Position. Es
eitert immer noch sehr stark. Das Auge wird seit dem ersten Tag der OP
jeden Tag mit Salbe aufgefüllt, die unter den geschwollenen Lid bleibt.
Ich freue mich und denke, dass es zwar langwierig sein wird, aber gut ausgeht.
Samstag, 05.05.2007
Etwas
stimmt nicht. Mir war vorher schon aufgefallen, wie nass Cleo manchmal
am Kinn und Bauch war, aber sie fraß extrem viel und gut. Die letzten
zwei Tage wurde es weniger. Am Vortag hatte ich abgemessenes Futter
gereicht. Es wurde nichts gefressen, und im sauberen Käfig liegen keine
frischen Köttel.
Beim Tierarzt sofort eine Zahnkontrolle. Auch
diesmal ging Cleo gleich ins extreme. Kurz gesagt hat sie keine Zähne
mehr, nur die Schneidezähne vorne. Alle anderen sind bis auf den Kiefer
abgenutzt, der rechte Kiefer eitert. Offenbar hat es nichts mit dem
Eiterherd am Auge zu tun, was wenigstens eine kleine Überlebenschance
ist.
Wir einigen uns auf Antibiotika, das direkt auf den Kiefer soll
und zwei Wochen Weichfutter. Zu Hause behandele ich die akute
Verstopfung selber mit entsprechenden Medikamenten. Bei der
Bauchmassage fühle ich Knubbel im Bauch. Zu groß, zu hart. Das habe ich
bei Verstopfung noch nie erlebt. In so kurzer Zeit kann es nicht so
schlimm werden, das Tier hätte mit solchen Knubbeln im Darm tot sein
müssen. Ich probiere es wegzumassieren.
Zwei Stunden später eine
erneute Kontrolle. Immer noch da, wieder massieren. Dann plötzlich eine
fürchterliche Gewissheit. Zwei große Knubbel, dreieckig, ein paar
kleine.
Ein dicker Bauch...... Cleo scheint hoch schwanger zu sein.
Schweren
Herzens ringe ich mich dazu durch, diese Frau noch einmal anzurufen.
Wenn Cleo 6 Monate dort war, kann sie eigentlich nicht schwanger sein.
Wer ist so verantwortungslos und lässt in einer Notfallstation Tiere
bewusst decken?
10 Minuten später die Gewissheit. Sie hätte kurz mit einem Bock zusammen gesessen, aber sie wüsste nicht mehr wann.
Nach dem Telefonat bricht für mich eine Welt zusammen.
Wie
viel Elend hat dieses Tier schon hinter sich? Jahrelange schlechte
Haltung, dann wird ihr in der „Notfall“station nicht einmal
medizinische Hilfe angeboten und statt dessen setzt man ein altes Tier
– das eventuell vorher noch nie geworfen hatte – als Zuchtweibchen ein.
Montag, 07.05.2007
9.00
Uhr, mal wieder Tierarzt. Begrüßt werde ich mich einem langsam
vertrauten "und?". Ich sage ihm, was ich befürchte und bekomme nach dem
Röntgen die Bestätigung - Cleo ist schwanger! Zwei Babys warten darauf,
die Welt sehen zu dürfen. Eine bessere Welt, als ihre Mutter sie bisher
kennen gelernt hat.
Wir sprechen kurz durch, wie wir die Mutter weiter behandeln. An den Antibiotika führt kein Weg vorbei.
Es steht ganz deutlich ein Gedanke im Raum: Überlebt sie bis zur Geburt?
Mittwoch, 09.05.2007
Happy Birthday, Cleo!
Spätestens
heute wärst du gestorben, wenn ich dich nicht hier hätte. Dort wo du
herkommst wäre es wahrscheinlich nicht aufgefallen. Und niemand hätte
von deinen Babys gewusst. Ich freue mich für dich, dass du so
wenigstens noch eine gute Chance hast, deine Kinder kurz kennen zu
lernen. Denn wenn dein Kiefer nicht auf wundersame Weise ausheilt,
wirst du nicht mehr lange hier bleiben können.
Und ich hoffe, dass deine Babys das wenige Antibiotika gut überstehen. Denn ich weiß, dass sie darunter stark leiden.
Freitag, 11.05.2007
Cleo
hält sich tapfer. Sie hat gute Phasen, und schlechte. In der Nacht
frisst sie meistens selber. Sie hat nur 30 Gramm abgenommen, seitdem
sie hier ist. Nicht übel für ein zahnkrankes Chinchilla, auch wenn sie
eher zunehmen sollte mit den Babys. Den Babys selber scheint es noch
gut zu gehen. In den letzten Tagen konnte ich sie gut spüren, wenn ich
Cleo medizinisch versorgt habe, denn Auge und Kiefer müssen immer noch
täglich gereinigt und behandelt werden.
Cleo hat immer noch eine Engelsgeduld und ein unendliches vertrauen zu mir.
Hoffentlich kommen die Babys bald, lange kann es eigentlich nicht mehr dauern.
Für den Notfall bin ich auf eine Handaufzucht eingestellt.
Montag, 14.05.2007
Immer
noch nichts zu sehen... gestern wirkte sie nervös, hat die komplette
Nacht auf heute nichts gefressen. Sie sitzt in ihrem Haus und schunkelt
im Schlaf sanft hin und her, kaut und zieht die Ohren manchmal
schmerzhaft an.
Heute vormittag hat sie wenigstens eine
Handfütterung angenommen. Ich überlege, ob ich mit ihr noch einmal in
die Klinik soll. Sind es die Zähne, die ihr weh tun oder steht die
Entbindung jetzt wirklich kurz bevor? Gerade dann sollte der Streß
nicht mehr sein. Aber wenn der Kiefer sich verschlimmert hat? Mein
Gewissen ist nicht mehr alltagstauglich.
Mittwoch, 16.05.2007
Wir
sind gestern abend noch einmal zur Tierklinik gefahren. Ich musste
einfach wissen, was der entzündete Kiefer macht. Obwohl die Hinfahrt zu
warm war und Cleo sich bei der Zahnkontrolle sehr stark gewehrt hat,
war es den Weg wert.
Cleo ist von allen Medikamenten freigesprochen!
Die Entzündung im Kiefer ist weg (was ihn nicht besser aussehen lässt)
und das Auge darf ebenfalls eine Behandlungspause bekommen. Da es sehr
trocken ist, muss wohl jeden Tag mit Tränenflüssigkeit getropft werden.
Babys
sind weiterhin nicht in Sicht, Cleo frisst und geniesst ihren Freilauf.
Heute nachmittag darf Cleo endlich mal wieder in ein Sandbad.
Nach oben Nach unten
http://www.pseudoerbse.de
Erbse
Fräulein Admin
Erbse


Weiblich Anzahl der Beiträge : 267
Alter : 35
Ort : Kassel
Rattenanzahl und Geschlecht : 1mk & 7w
Anmeldedatum : 15.12.08

Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann Empty
BeitragThema: Re: Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann   Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann EmptySo 31 Mai 2009, 14:40

Zitat :

Mittwoch, 23.05.2007
Es
wird Zeit für einen Zwischenbericht. Erst einmal etwas negatives: Cleo
hat allergisch auf die Tränenflüssigkeit reagiert. Das Auge fing sehr
schnell wieder an, Sekret abzusondern. Wir dachten es könnten Reste
sein, die ausgespült werden. Aber das zweite Tropfen führte dann dazu,
dass auch das andere Auge milchig weiß umrandet war und die Nase lief.
Diese
Allergie tritt wohl sehr selten auf, aber es ist halt Cleo. Außerdem
rollt sich das Lid wieder leicht ein. Trotzdem bzw. genau deshalb habe
ich mich mit meinem Tierarzt darauf verständigt, sie bis nach der
Geburt in Ruhe zu lassen (solange es sich nicht verschlimmert).
Inzwischen ist das Auge wieder "gut".
Am Montag hatte Cleo eine
kleine Blutung, ohne dabei Anzeichen von Wehen zu zeigen. Sie hat ca. 1
bis 2 Tröpfchen blutigen Schleim verloren. Nach tierärztlicher
Rücksprache soll ich sie beobachten und bei dem kleinsten schlechten
Anzeichen zu ihm bringen - er kann so nicht viel machen, zudem sich das
ganze - Gott sei Dank - nicht wiederholt hat. Ansonsten ist sie gewohnt
munter, hat aber sehr zu ihrem Bedauern den Freilauf gestrichen
bekommen (und sie kann betteln!)
Das Fressverhalten ist sehr
wandelbar. Sie hat zwei Tage wieder gar nicht gefressen und viel
Gewicht verloren. Momentan geht sie wenigstens an den Pelletbrei selber
dran. Aber !!! Dafür sabbert sie seit ein paar Tagen nicht mehr.
Montag, 28.05.2007
So
langsam geht das Spiel mit dem Brei nach hinten los. Cleo sabbert seit
drei Tagen stark - vom Fressen verweigern gar nicht zu reden. Das
Gewicht hat nach einem plus wieder einen ordentlichen Schritt nach
unten gemacht. Der Grund scheint klar - Cleos vorderen Schneidezähne
sind oben so lang geworden, dass sie auf dem Unterkiefer aufliegen und
sie extrem stören. Erstaunlich, wie stark die Schneidezähne in den drei
Wochen gewachsen sind.
Also steht für morgen wieder ein Arztbesuch an und ich fürchte es führt kein Weg daran vorbei, die Zähne kürzen zu lassen.
Die
Babys sind immer noch nicht zusehen. Ich habe lange recherchiert und
befürchte, dass ich die Babys zwischen dem 70 und 80 Tag ertastet habe.
Eine Größe der Föten ließ sich erst etwa eine Woche später bestimmen.
Von daher könnte sie noch ein paar Tage Zeit haben. Hauptsache sie
wirft nicht morgen vor dem Tierarztbesuch.
Mittwoch, 30.05.2007
Babyalarm!
Cleo hat es geschafft und sich selbst mit einem wunderbaren Baby
beschenkt. Mama und Junges sind wohl auf, beide haben ein akzeptabeles
Gewicht und hängen scheinbar sehr aneinander. Cleo entpuppt sich als
wundervolle Mutter und fühlt sich wieder deutlich wohler.
Da ich
inzwischen weiß wie viele Menschen hier mitlesen (was mich sehr rührt)
möchte ich etwas weiter ausholen. Denn viele von euch werden sich
fragen: EIN Baby? Waren das nicht zwei? Das fragte ich mich auch. Das
erste Baby kam erwartungsgemäß morgens. Mittags erst folgte die
Nachgeburt. Wenn die Nachgeburt ausgeschieden wird, ist die Geburt
normalerweise beendet. Ich war sehr verwirrt. Bis nachmittags zeigte
sie keine Wehenanzeichen mehr.
10 Minuten bevor ich den Tierarzt
bitten wollte, das Röntgenbild noch einmal raus zu suchen, bekam sie
dann neue Wehen. Kurz darauf hielt sie etwas in der Hand, probierte es
zu fressen und fing plötzlich kurz an zu Krampfen.
Daraufhin habe
ich sie rausgenommen, ihr etwas Schleim aus dem Mund gezogen und mir
dieses etwas genauer angesehen. Es war das zweite Baby - eine
Steinfrucht (die knöchernen Überreste eines resorbiertes Babys, dass
bereits im Mutterleib starb und wieder in den Körper der Mutter
aufgenommen wurde). Cleo war ein paar Minuten später wieder normal.
Gut,
traurig, schlecht? Ich kann es nicht sagen. Nach allem was gschehen ist
bin ich froh darüber, dass Cleo auf einem kerngesunden lebenslustigen
Baby glucken kann und es geniesst. Zwei von dreien haben überlebt - und
sind auch noch wohl auf! Das ist mehr, als ich erhofft habe, auch wenn
mir das andere Baby sehr leid tut. Aber lieber so, als wenn es schwach
zur Welt gekommen wäre und in ein paar Tagen nach heftigem Kampf doch
noch gestorben wäre.
Zur Feier des Tages gab es gestern einen
Teelöffel Pellets. Da sie Brei gar nicht mehr möchte. Fragt sich nur,
wann wir es endlich zum Tierarzt schaffen....
Donnerstag, 31.05.2007
Wir
waren gestern abend beim Tierarzt, was Baby gar nicht gefallen hat. Es
hat gezittert wie Espenlaub, aber der Termin war unbedingt nötig. Die
zu langen Vorderzähne wurden gekürzt, die Backenzähne sind gut
nachgewachsen. Trotzdem soll ich ihr das Futter weiter leicht
einweichen. Allerdings darf ich das Risiko eingehen und ihr bis zum
nächsten Kontrolltermin weiches Kraftfutter anbieten. Das kommt mir
sehr entgegen, denn das Kleine (scheint ein Bube zu sein) hat heute
morgen schon wacker an einem Milchpellet geknuspert, den es sich bei
Mama geklaut hatte. Das Gewicht gestern abend unterschied sich kaum vom
Geburtsgewicht (33 Gramm). Ab heute sollte es etwas zunehmen. Cleo
bringt schlappe 425 Gramm auf die Waage, was mir nicht sonderlich
passt. Sie frisst, aber nicht viel. Und selbst Leckerchen mag sie nicht.
Das
Auge rollt sich wie bereits gesagt immer noch nach innen ein. Da der
Augapfel noch immer entzündet ist steht der Vorschlag im Raum, ihn
operativ zu entfernen. Ansonsten wird das ganze nicht dauerhaft in den
Griff zu bekommen sein. Aber das kann warten, bis das Kleine größer
ist...
Sonntag, 03.06.2007
Die Pechsträhne reißt nicht ab...
Vorgestern
Abend waren wir in der Tierklinik, da Cleo nach dem Zähne kürzen knapp
48 Stunden nichts mehr gefressen und dabei 35 Gramm Gewicht verloren
hatte. Die untere Tasche der Schneidezähne war innen wund und offen. Zu
Hause hatte sie sogar oben das Schnäuzchen eingerissen und alles
blutig. Ich habe eine Paste bekommen, die ich ihr seitdem zweimal
täglich ins Mäulchen kleister. Es scheint zu wirken, aber Cleo frisst
nur noch Critical Care - und das am liebsten aus der Pipette. Das
Gewicht hat sie seitdem fast gehalten. Allerdings kommt das CC so gut
wie unverdaut und großfaserig wieder aus dem Darm, was mir Sorgen
bereitet.
Sorgen macht mir auch der Nachwuchs...
Das Kleine hat
heute nur noch 29 Gramm, obwohl ich es gestern abend schon einmal
beigefüttert habe. Das Mama Milchmangel hat ist offensichtlich - ich
habe es gestern am Pelletbrei und heute mit einer Rosine erwischt. Im
Alter von 5 Tagen! Ich weiß nicht wo das hinführen soll und bin
verzweifelt. Die Akzeptanz beim beifüttern ist nicht besonders, und
wenn es zu viel wird, dann bekommt Cleo noch weniger Milch. Aber so
kann es nicht weiter gehen. Vielleicht probiere ich es mit zweimal am
Tag beifüttern.
Montag, 04.06.2007
Cleo
hat heute Nacht schon wieder nicht gefressen. Anscheinend auch nicht
getrunken, dadurch hat sie 40 Gramm (!) verloren und wiegt nun nur noch
360 Gramm (von ehemals 550 Gramm). Das Frühstück aus der Pipette hat
sie erst nach Medikamentengabe angenommen. So wie es scheint, brauche
ich über eine Augen OP nicht mehr nachzudenken.
Das Kleine hat heute
morgen eine unverdünnte Milch bekommen und es dankbar aufgenommen. Ich
musste ihm die Saugspitze aus dem Mäulchen ziehen, da er sie nicht
hergeben wollte.
Trotzdem werde ich erst heute abend wieder beifüttern.
Abendliche Anmerkung:
Ich
war gerade beim TA. Cleo hat das Zahnfleisch entzündet, da sie auf dem
Knochen kaut wie der Doc so schön sagte. Außerdem hat sich heraus
gestellt, dass der ganze Unterkiefer weich ist und sich in der
Auflösung befindet.
Laut Tastbericht hat sie nur minimal Milch bis
gar keine. Tierärtzliche Verordnung ist mehrmals täglich beifüttern -
auch auf die Gefahr hin, dass das Kleine zu faul wird. Er möchte, dass
es noch ein paar Abwehrstoffe mit bekommt, dann werden wir Cleo wohl
endlich erlösen. Sie wärmt und putzt ihr Kleines fürsorglich, was ich
als Mensch nicht so kann wie sie - sonst hätte ich sie heute schon
gehen lassen.
Der Kampf ist verloren *heul*
Mittwoch, 06.06.2007
Cleo ist erlöst und passt nun als Schutzengelchen aufs Kleine auf.
In
den letzten zwei Tagen musste ich ihr fast die ganze Arbeit mit dem
Kleinen abnehmen. Cleo wollte nicht mehr schlucken bei den
Zwangsfütterungen, trank nicht mehr und konnte nicht mehr koten. Heute
in der Tierklinik wollte sie das Kleine nicht mal mehr unter sich
lassen. Ich habe es dann 5 Minuten vorher raus genommen und es sich im
BH aufwärmen lassen.
Ab sofort werde ich wegen der fehlenden
Gewichtszunahme die Fütterungsabstände verkürzen und es nicht mehr
unter 0.5ml entlassen.
Cleo kommt zu ihrem gestorbenen Baby und ich werde mich mit voller Aufmerksamkeit der kleinen widmen.
Damit
ist dieses traurige Buch leider ohne Happy End geschlossen...
Vielleicht noch ein kleiner Nachtrag. Anderthalb Wochen nach Cleos Tod
geht es ihrem Sohn sehr gut. Er nimmt kräftig zu. Aber das ist eine
eigene Geschichte...
Donnerstag, 28.06.2007
Heute hat ihr Sohn PEANUT genau einen Monat überstanden. Er wird bald sein eigenes Tagebuch bekommen.
Inzwischen
ist es von zwei Tierärzten bestätigt worden, dass es die
unverantwortliche Schwangerschaft war, die sie ins Grab gebracht hat -
und nichts anderes. Wenn sie nicht gedeckt worden wäre, würde sie
höchstwahrscheinlich noch ohne Zahnprobleme leben. Da sie offenbar
Calciumprobleme hatte wurde während der Schwangerschaft jedwede Reserve
aus ihren eigenen Knochen ausgelagert, um sie an die Kinder weiter zu
geben.
Als ich es erfahren habe, da war es schon zu spät um mit dem
normalen zusätzlichen Calcium für Schwangere irgend ein Ergebnis zu
erreichen. Aber das hätte wahrscheinlich auch ein Tierarzt nicht mehr
ändern können.
Es schmerzt doch sehr zu wissen, dass nicht das Auge
sondern schlichtweg Dummheit in einer Notfallstation dafür
verantwortlich ist, dass solch ein prachtvoller Charakter wie Cleo und
eines ihrer Kinder dafür mit dem Leben bezahlen mussten. Ich hoffe,
diese Frau liest das hier irgendwann und denkt mal darüber nach...
Quelle: http://chinchillas.nagetiere-online.de/knochenweiche.php
Hier finden sich auch Bilder von Cleo.

Liebe Grüße,
Erbse.
Nach oben Nach unten
http://www.pseudoerbse.de
Erbse
Fräulein Admin
Erbse


Weiblich Anzahl der Beiträge : 267
Alter : 35
Ort : Kassel
Rattenanzahl und Geschlecht : 1mk & 7w
Anmeldedatum : 15.12.08

Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann Empty
BeitragThema: Re: Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann   Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann EmptySo 31 Mai 2009, 19:52

Huhu,
ich habe hier noch etwas Ähnliches gefunden. Diesmal aus der Sicht eines Chinchillas. Smile
http://www.taddyjay.de/chingeschichte.htm
Nach oben Nach unten
http://www.pseudoerbse.de
Gesponserte Inhalte





Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann Empty
BeitragThema: Re: Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann   Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann Empty

Nach oben Nach unten
 
Cleo - Wieviel Leid ein Tier ertragen kann
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Ich bin enttäuscht von Zooplus... Was kann man tun?
» Wenn ihr ein Tier sein könntet.....
» Verkaufe einiges für Mensch und Tier
» Wie kann ich meine Email Adresse ändern?
» [37269] Kann noch 2-3 junge Ratten aufnehmen!

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Rattiges Nordhessen :: Allgemeines :: Off Topic-
Gehe zu: